Anzucht einer Strelitzie

 1., Strelitzia Reginae Samen

 

Am Samen befindet sich der orangefarbige, wollige Arillus. Dieser Arillus, muß vor der Aussaat entfernt werden.

 

 

 

 

 

 

2., Entfernen des orangefarbigen, wolligen Arillus

 

Der orangefarbige, wollige Arillus muß durch vorsichtiges Abdrehen vom Samenkorn entfernt werden. Um dies zu erleichtern, ist es ratsam den Samen ca. eine 1/2 Stunde zuvor in lauwarmen Wasser  einzuweichen. Es muß darauf geachtet werden, daß die spätere Keimöffnung nicht beschädigt wird.

 

 

 

 

  

2., Orangefarbige, wollige Arillus

 

Sollte der orangefarbige, wollige Arillus nicht entfernt werden, kann es durchaus vorkommen, daß der Arillus und somit auch das Samenkorn zum Schimmeln beginnen. 

 

 

 

 

 

 

3., Strelitzien Samen ( Vorbereitung )

 

Es wird viel darüber geschrieben, wie man den Samen vorbereiten muß. Dadurch möchte man die lange Keimzeit  verkürzen. Die häufigsten im Internet beschriebenen Verfahren sind dabei  "das Anschleifen des  Samens " oder " mit heißem Wasser übergießen ". Ich kann nur aus meiner Sicht behaupten, daß es schädlich ist für den Samen. Durch das anschleifen entsteht das vermehrte Risiko der Schimmelbildung des Samens. Da die Feuchtigkeit viel schneller in den Samen eindringt und somit das Risiko des innerlichen verrotten des Keimlings besteht. Das " übergießen mit heißem Wasser kann dazu führen das der Keimling durch die enorme Hitze abstirbt und der Samen in der Erde verrottet.

 

 

4., Vorquellen des Samens

 

Ich orientiere mich bei der Vorbehandlung des Samens, nach den Vorbilder der Natur. " In der Natur schleift auch niemand den Samen mit Schleifpapier an, oder übergießt den Samen mit heißem Wasser. " Ratsam ist es den Samen 48 Stunden in ca. 25° Grad - 28° Grad warmen Wasser vorquellen zu lassen. Man gibt dabei den Samen in einen Plastikbecher. Anschließend gießt man ca. 25° Grad - 28° Grad warmes Wasser dazu. Den Becher stellt man in eine mit Wasser gefüllte Plastikwanne. Dieses Wasser wird mit Hilfe eines Thermostat gesteuertem Heizstabes auf die gewünschte Temperatur gebracht.

 

 

 

5., Anzuchterde

 

Als Anzuchtsubstrat kann man eine Mischung aus guter Aussaaterde und Sand oder Perlite (alternativ in Kokoshum) benutzen. Um sicherzugehen, dass keine Insektenlarven, Schädlinge und Pilze sich in der Erde befinden, sollte man nicht auf die Verwendung von Backofen oder noch besser der Mikrowelle verzichten. Geben Sie die Erde in ein Gefäß, dieses Sie dann für eine Viertelstunde auf mindestens 160 °C erhitzen. Die Erde sollte dabei feucht sein. Auf gar keinen Fall sollten Sie das Gefäß Luft fest bzw. fest verschließen, da der entstehende Wasserdampf dieses sprengen würde! Es sollte jedoch ein Deckel verwendet werden, damit nicht zu viel Wasserdampf entweicht. Kurz gesagt nehmen Sie einen Glasgefäß und machen es mit Alufolie zu. Ein paar Löcher rein und das war’s schon.

 

 

6., Aussaat

 

Der vorbehandelte Samen wird in die vorbereitete, unbedingt abgekühlte Anzuchterde ausgelegt. Die Aussaattiefe entspricht dabei ca. 1 Zentimeter - ca. 1,5 Zentimeter. Als Anzuchtgefäße eignen sich:
1., ein kleines Zimmergewächshaus
2., eine Plastikkiste mit passendem Deckel
3., ein Pflanzgefäß das mit einer Klarsichtfolie abgedeckt wird
Um die optimale Keimtemperatur von ca. 24° Celsius - 26° Celsius zu erreichen empfiehlt es sich, entweder in die Erde ein Heizkabel einzubringen oder die Anzuchtgefäße auf eine Heizmatte zum stellen. Diese zwei Möglichkeiten müssen über einen Thermostaat gesteuert und reguliert werden. Es besteht auch die Möglichkeit das Gefäß einfach in einen warmen Raum zu stellen. Dieser kann auch vor Keimbeginn dunkel sein.

 

 7., Anzucht

 

Die Keimzeit beträgt in der Regel 4 Wochen - 8 Wochen. Es können vereinzelt Nachzügler erst in einem 1/2 Jahr bis zu einem Jahr keimen. Nach einem Jahr keimt meistens nichts mehr. Während der Keimzeit ist darauf zu achten, dass die Anzuchterde feucht, jedoch nicht nass ist. Außerdem sollte man die Abdeckung des Anzuchtbehälters alle 2 Tage - 3 Tage für ca. 2 Stunden - 3 Stunden öffnen um einen Sauerstoffaustausch zu gewährleisten und um eine Schimmelbildung der Anzuchterde zu vermeiden. Ist die Spitze des Keimblattes sichtbar, sollte der Anzuchtbehälter an einen hellen, warmen Ort gestellt werden. Da es sich bei der Strelitzie um ein Lichtgewächs handelt.

 

 

8., Entwicklung des ersten Keimblattes

 

Mit der Zeit entwickelt sich die Keimspitze zum ersten Blatt ( Keimblatt ) der neuen Strelitzien Pflanze. In dieser Zeit ist es wichtig das der Anzuchtbehälter abgedeckt wird und dieser wie in Punkt 7 beschrieben, sehr hell gestellt wird. Sollte der Anzuchtbehälter nicht abgedeckt werden und dieser zu dunkel steht, entwickelt die Pflanze einen sogenannten " Panikwuchs ". Das bedeutet, die Pflanze ist blas grün und wird sehr lang. Dadurch wird der Blattstängel sehr dünn und mit der Zeit knickt die Pflanze und Sie stirbt ab.

 

 

 

9., Jungpflanzen

 

Mit der Zeit keimen immer mehr Pflanzen. Durch den offenen Anzuchtbehälter trocknet die Anzuchterde relativ schnell aus. Es ist dabei sehr wichtig, das man darauf achtet, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Sollte die mal geschehen, kann es passieren das die jungen, sehr empfindlichen Wurzeln ein - bzw. vertrocknen. Die Wurzel kann sich davon nicht mehr erholen und die gesamte Pflanze verendet. Das gemeine dabei ist, dass man es am Blatt erst bemerkt, wenn es für die Wurzel bereits schon zu spät ist.

 

 

 

10., Jungpflanzen Unterscheidung nach der Keimung (Strelitzien& Baumstrelitzien)

Nach der Keimung besitzen fast alle Strelitzien Arten

( Naturformen, Kreuzungen ) ein ähnliches Aussehen.

Die Baumstrelitzien haben nach der

Keimung ein anderes Aussehen

Strelitzia Reginae Miniatur

 

Strelitzia Caudata

 

Die Blatt - / Juncea Strelitzien Arten ( Natur -

formen, Kreuzungen ) haben meist  eine oder

zwei dünne, fleischige Wurzeln.

 Die Baumstrelitzien haben meist

dünne, verzweigte Wurzeln.

11., Vereinzelung der Jungpflanzen

 

Die Strelitzien Jungpflanzen werden in meiner Zucht nach dem Keimen und wenn Sie eine gewisse Größe erreicht haben, in quadratische Töpfe mit Gitterboden vereinzelt. Dies gewährleistet einen raschen Wasserabfluss und die Erde trocknet schneller ab. Dies ist sehr wichtig, da die Keimlinge nach dem vereinzeln sehr empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit im Erdreich reagieren. Man muss beim Umtopfen vorsichtig mit den Wurzeln umgehen. Sollten die Wurzeln beschädigt werden, dauert es lange bis sich die Pflanze davon wieder erholt.  Das Substrat sollte locker und durchlässig sein. Am besten verwendet man eine Mischung aus Kompost, Humus, Sand, Lava - oder Tongranulat. Der PH - Wert sollte nicht über 7 sein.