Familie:
Musaceae ( Strelitziaceae ) Bananengewächse
Synonyme:
Strelitzia
Allgemeine Bezeichnung:
Paradiesvogelblume, Bird of paradise
Herkunft / Verbreitung:
Die Strelitzia Reginae kommt in Südafrika in der Kap- Provinz an Flußufern, Küsten- Busch- und Waldlichtungen vor.
Größe:
Die Strelitzia Reginae kann eine Wuchshöhe von ca. 1,50 Meter bis 2,00 Meter erreichen.
Blätter:
Die Strelitzia Reginae ist eine immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze. Sie bildet mit ihren verzweigten Rhizomen horstartige Bestände. Die grundständigen Laubblätter ähneln denen von Bananen und sind 0,90 bis 1,50 Meter lang gestielt. Ihre einfachen, eilänglichen, glattrandigen, ledrigen, dunkelgrünen Blattspreiten messen eine Länge von ca. 30 bis 60 Zentimeter und eine Breite von ca. 10 bis 25 Zentimeter. Die Blätter besitzen häufig einen rötlichen Mittelnerv.
Bei starker Sonneneistrahlung oder Wärme rollen sich die Blätter ein. Dabei handelt es sich um einen Schutzmechanismus der Pflanze, die dadurch einer starken Wasserverdunstung über die Blätter entgegenwirkt. Sind die Blätter der Strelitzie ständig eingerollt, weist es auf einen gestörten Wasserhaushalt oder Schädlinge hin. ( Punkte: " Schädlinge " ; " Wasserbedarf " )
Blüte und Samen:
Strelitzien blühen erst im Alter von frühsten vier bis sechs Jahren, eher später. Um eine Blütenbildung der Strelitzie zu bewirken, braucht Sie im Winter eine Ruhepause ( siehe Punkt " Überwinterung " ). Die Hauptblütezeit der Strelitzie, bei richtigen Bedingungen ( sehr hell und nicht zu trocken ) ist im Dezember bis Mai. Die Strelitzie kann aber auch, während des Jahres blühen. Dabei ist der blattachselständige, aufrechte Blütenstandschaft meist etwas länger als die Laubblätter und besitzt nur einige auf die Blattscheide reduzierte Blätter. Der deutlich gestielte Blütenstand bildet vom Blütenstandschaft einen Winkel von etwa 45 ° nach oben und ist teilweise von einem schnabelförmigen, etwa 20 Zentimeter langen und 4 Zentimeter hohen grünen bis rot- violetten Hochblatt (der sogenannten Spatha) umhüllt.
Die Blüten öffnen sich nacheinander und sind ungefähr 17 Zentimeter lang. Von den drei meist leuchtend orange farbigen Blütenhüllblättern ( Sepalen = Kelchblätter ) des äußeren Kreises ist das mittlere kleiner als die seitlichen. Von den inneren drei intensiv blau farbigen Blütenhüllblättern ( Pepalen = Kronblätter ) ist das obere kurz, fast kreisförmig und überdeckt den Eingang zur Nektarkammer. Die beiden großen seitlichen, blau farbigen Blütenhüllblättern ( Pepalen = Kronblätter ) sind pfeilartig verwachsen und umhüllen den Griffel und die fünf fertilen Staubblätter, das ursprünglich sechste fehlt. Die Strelitzie ist protandrisch, der Pollen reift also bevor die Narbe dieser Blüte bestäubungsfähig ist.
Setzt sich ein Nektarvogel ( Cinnyris afra ) auf die Pfeilspitze, um an den Nektar zu gelangen, öffnen sich die blau farbigen Blütenhüllblättern ( Pepalen = Kronblätter ) etwas und der verklebte Pollen wird freigesetzt. Am Kopfgefieder des Nektarvogels bleiben die Pollen kleben und werden dann bei der nächsten Blüte wieder überstreift. Da es den Nektarvogel hier zu Lande nicht gibt, muss man die Blüten künstlich bestäuben. Die Beschreibung dazu, finden Sie unter dem Punkt " Künstliche Bestäubung " auf der Startseite. Mit der Zeit verwachsen die drei Fruchtblätter zu einem unterständigen Fruchtknoten. In diesem Fruchtknoten reifen die Samen heran. Die Fruchtknoten werden holzig und die Samenkapseln öffnen sich. Der Samen muss vor der Entnahme aus der Samenkapsel tief schwarz sein. Dies ist ein Merkmal, dass der Samen den richtigen Reifegrad hat. Die Samen von den Strelitzien haben einen Durchmesser von 5 - 7 mm und weisen einen orangefarbenen, wolligen Arillus auf.
Standort / Lichtbedarf:
Während der Wachstumsphase ist es ratsam, die Strelitzie an einen warmen, sonnigen und hellen Standort zu geben. Dabei ist zu beachten, dass die Strelitzie langsam an die pralle Sonne gewöhnt wird. Vor allem nach der Überwinterung. Zeigen sich im Laufe der Zeit an den Strelitzien Blätter leichte Verbrennungen, sollte die Strelitzie mehr in einen Teilschattenbereich gestellt werden.
Der Standort darf auch windig sein. Jedoch können die Blätter bei starkem Wind einreißen. Dies schadet der Strelitzie nicht. Steht die Strelitzie zu dunkel, kann es sein das sich die Blätter und die Blüten nicht richtig entwickeln. Bei den Blätter ist es meistens sichtbar durch einen sogenannten " Kümmerwuchs" , oder wenn die Strelitzie hellgrüne Blätter ausbildet. Dies darf jedoch nicht mit einem neu, ausgetriebenen Blatt verwechselt werden. Bei den Blüten macht es sich bemerkbar, in dem die Strelitzie keine Blüten bildet. Sollte die Strelitzie trotzdem Blüten bilden, sind diese oft kleiner als üblich.
Temperatur:
Sommer: 10° C - 30° C Wachstumsphase
Winter: ca. 8°C - 10° C Ruhephase
Wasserbedarf:
Die Strelitzie benötigt im Sommer sehr viel Wasser. Kalkarmes Wasser ( Regenwasser ) wird dazu vorwiegend verwendet. Der Wasserbedarf der Pflanze wird größer, um so mehr Blätter die Strelitzie bildet. Da bei der Strelitzie über die Blätter sehr viel Wasser verdunstet. Die Strelitzie sollte man möglichst Morgens vor den ersten Sonnenstrahlen gießen. Dies hat die Vorteile, dass die Strelitzie Nachts nicht zu sehr feucht steht und die Strelitzie das Wasser Tagsüber besser aufnehmen kann. Vor dem nächsten Gießen sollte die oberste Erdschicht abgetrocknet sein und der Rest des Erdsubstrates sollte größtenteils trocken sein. Jedoch sollte das Erdsubstrat nicht komplett trocken sein, da dadurch die fleischigen Wurzeln beschädigt werden können. Die Folgen eines zu trockenen Erdsubstrates bestehen darin, dass die fleischigen Wurzeln ein - bzw. vertrocknen. Dies trägt dazu bei, dass die Wurzeln nur noch bedingt Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Wiederum können die fleischigen Wurzeln bei zu feuchtem Substrat und bei Staunässe an - bzw. abfaulen. Im Winter sollte während das Wachstum ruht, nur sehr sparsam gießen. Außerdem ist es ratsam, die Blätter mit einem Sprühgerät zu besprühen. Dies trägt zu einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei.
Düngung:
Während der Wachstumsphase sollte alle 4 - 5 Wochen mit einem Flüssigdünger gedüngt werden. Dabei ist auf ein feuchtes Erdsubstrat zu achten. Ist das Erdsubstrat zu trocken, ist eine Nährstoffaufnahme nur bedingt möglich und es besteht das Risiko das die fleischigen Wurzeln verbrennen. Düngt man zu viel geht es zu Lasten der Blühfreudigkeit der Strelitzie. Da man das Blatt - bzw. Stielwachstum anregt. Im Winter während der Ruhephase sollte auf eine Düngung verzichtet werden. Sollte gegebenenfalls gedüngt werden, sollte man nur ca. alle 6 - 8 Wochen mit einem viertel der sonst benutzten Menge düngen.
Substrat:
Das Substrat sollte locker und luftdurchlässig sein. Am besten verwendet man eine Mischung aus Kompost, Humus, Sand, Lava - / oder Tongranulat. Diese Mischung bewirkt eine bessere Wasserdurchlässigkeit und abtrocknen des Bodens. Dies ist wichtig, da die fleischigen Wurzeln ansonsten absterben würden. Der PH - Wert sollte nicht über 7 sein.
Topf- / Kübelkultur:
In Ländern, in denen im Winter Frost und Schnee vorkommt ist eine dauerhafte Kultivierung im Freien nicht möglich. Strelitzien werden dort als Kübelpflanzen kultiviert. Umpflanzen sollte man alle 2 - 4 Jahren oder wenn der Topf zu klein geworden ist. Dies macht sich bemerkbar wenn die Wurzeln aus den Wasserlöcher vom Topf herauswachsen. Es ist außerdem ratsam die Strelitzie um zu pflanzen wenn die Strelitzie zu viele Blätter besitzt und dadurch immer umkippt. Wie üblich sollte der neue Topf nicht viel größer als der alte sein.
Vermehrung:
Aussaat:
In Ländern, in denen im Winter Frost und Schnee vorkommt ist eine dauerhafte Kultivierung im Freien nicht möglich. Strelitzien werden dort als Kübelpflanzen kultiviert. Umpflanzen sollte man alle 2 - 4 Jahren oder wenn der Topf zu klein geworden ist. Dies macht sich bemerkbar wenn die Wurzeln aus den Wasserlöcher vom Topf herauswachsen. Es ist außerdem ratsam die Strelitzie um zu pflanzen wenn die Strelitzie zu viele Blätter besitzt und dadurch immer umkippt. Wie üblich sollte der neue Topf nicht viel größer als der alte sein.
Vermehrung: Aussaat: Startseite " Anzucht einer Strelitzie "
Teilung:
Die Strelitzie lässt sich auch durch Teilung vermehren, jedoch sollte man unbedingt darauf achten, dass die fleischigen Wurzeln so wenig wie möglich beschädigt werden. Beschädigte Wurzeln regenerieren sich nur schwer. Ältere Pflanzen sollten nicht mehr geteilt werden, um eine jährliche Blütenbildung zu erreichen. Außerdem schadet ein zu häufiges Teilen den Wurzeln und der Pflanze.
Mögliche Vorgehensweise bei der Teilung einer Strelitzie:
- Strelitzien Pflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen. - Altes Erdsubstrat von den Wurzeln entfernen- Wurzeln mit Wasser abwaschen- Wurzelballen mit sauberem Schnittwerkzeug mittig trennen- Die frischen Schnittkannten mit Wurzelhilfe versehen und für einige Stunden an der Luft leicht antrocknen lassen. - Pflanzen getrennt einpflanzen und leicht angießen
Der beste Zeitpunkt für eine Teilung der Strelitzien Pflanze ist das Frühjahr
Schädlinge:
Ein Schädlingsbefall findet hauptsächlich im Winter statt. Gründe dafür sind häufig zu trockene Luft, oder wenn das Erdsubstrat zu feucht ist. Sollte ein Schädlingsbefall bemerkt werden, sollte man es zuerst mit Hausmittel oder Nützlingen versuchen. Sollte dies nicht den gewünschten Erfolg erbringen ist es ratsam chemische Spritzmittel anzuwenden.
Häufige Schädlinge der Strelitzie:
Blätter:
- Blattläuse / Larven
- Weiße Fliege / Larven
- Wollläuse
- Schildläuse
- Spinnmilben
Erde:
- Larven der Trauermücke
Überwinterung:
Die Überwinterung sollte ebenfalls hell bei einer Temperatur um ca. 10°C erfolgen. Die Überwinterung im Wohnraum ist ebenfalls möglich, jedoch werden hier erfahrungsgemäß seltener und weniger Blüten ausgebildet, auch ist verstärkt auf einen Schädlingsbefall ( Punkt: " Schädlinge " ) zu achten! Während der Wintermonate sollte die Strelitzie jedoch eher trocken gehalten werden. Diese Pflanzen wachsen über diesen Zeitraum nicht
Pflanzenpflege:
Die Strelitzien benötigen keinen Verschnitt, ein Entfernen zu vieler Blätter schadet den Strelitzien sogar erheblich. Dennoch sollten welke Blüten und Blätter, beschädigte oder ausgetrocknete Pflanzenteile möglichst schnell entfernt werden. Diese sind nicht nur ein optischer Störfaktor, sie schwächen auch die Abwehrkräfte der Pflanze und können so das Risiko eines Befalls mit Schädlingen oder Erregern begünstigen. Aus eben diesem Grund ist es auch wichtig, auf saubere Schnittwerkzeuge zu achten.